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Künstler: Hypocrisy Album: Abducted Erscheinungsjahr: 1996 Anspieltipp: Roswell 47 Autor: Markus Hypocrisy sind eine Institution in Sachen Death Metal. Fragt man viele der zahllosen Anhänger der Band um Mainman Peter Tätgren, welches ihr Lieblingsalbum aus dem reichhaltigen Fundus der Schweden ist, so fällt häufig die Wahl auf "Abducted“, das 1996 erschien und den Jungs endgültig die verdienten Lorbeeren einbrachte, die sie eigentlich auch schon mit den grandiosen Vorgängerwerken „Penetralia“, „Osculum Obscenum“ und vor allem „The fourth dimension“ hätten ernten müssen. Was macht „Abducted“ also zur noch immer besten Scheibe der Knüppelcombo? Zum einen wäre da die Bandhymne „Roswell 47“, welche dem geneigten Hörer nach dem düsteren Intro „The gathering“ entgegengefeuert wird. Selten wurden knallharte Gitarrensounds, kreischende Vocals und unglaubliche Melodien derart gekonnt miteinander vermengt. Als ich den Song damals zum ersten mal hörte, zog es mir glatt die Schuhe aus. Kein Wunder, dass der Track nach wie vor ausnahmslos jeden Livegig der Schweden beendet und mit Sicherheit unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Best of Death Metal Albums wäre. Das nachfolgende „Killing art“ ist dann dem Songtitel entsprechend Geknüppel pur, ohne, dass auf eine nachvollziehbare Struktur verzichtet wurde. „The arrival of the demons (Part 2)“ ist sehr episch geraten, besticht durch einen gewaltig in Szene gesetzten Refrain und kann ebenfalls nur als äußerst eingängig bezeichnet werden. Absolute Wahnsinnssongs sind dann vor allem noch die an Nummer 8 und 9 positionierten Brecher „Point of no return“ und „When the candle fades“. Garantiert kein Banger wird hier seinen Schädel stillhalten können. Einen besseren Beleg für die ebenfalls enorm hohe Qualität der zweiten Albumhälfte kann es jedenfalls kaum geben. Völlig aus dem gewohnten Bild fallen dann „Slippin‘ away“ und „Drained“, die man ohne wenn und aber als düstere Balladen bezeichnen muss und die nichts mit Death Metal zu tun haben. Da besagte Songs aber äußerst emotional dargeboten werden und wie der Rest des Albums mit absolutem Hitpotential aufwarten, beenden sie das Album absolut würdig. Textlich beschäftigt sich Meister Tätgren - das witzige Cover lässt es schon erahnen - mit seinem Steckenpferd, den unliebsamen Besuchern von anderen Planeten. Egal wie man nun zu dieser doch arg ausgelutschten Thematik stehen mag, Geschichten über Außerirdische stellen in jedem Fall eine Abwechslung zu den ansonsten auf Death Metal-Scheiben vorherrschenden Splatter Lyrics dar. Denjenigen, denen E.T. und Konsorten allerdings vollends auf den Geist gehen, sei zum Trost gesagt, dass die Songtexte weder abgedruckt wurden noch besonders verständlich aus den Boxen tönen. Abschließend ist zu sagen, dass Hypocrisy mit „Abducted“ ein abwechslungsreiches mit zahlrreichen Hits gespicktes Melodic Death Metal-Album aufgenommen haben, dass in jede gut sortierten Plattensammlung gehört.
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